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Präventionsveranstaltung zum Thema Mobbing und Cybermobbing

Am Montag, den 8. Dezember 2025, fand an der Parkschule eine Präventionsveranstaltung zum Thema Mobbing und Cybermobbing in der Klasse 7b statt. Prävention ist an der Parkschule fest im Schulcurriculum verankert. Durchgeführt wurde die Veranstaltung von der Jugendsachbearbeiterin Daniela Taubald vom Polizeiposten Gaildorf sowie Ramona Klein vom Polizeiposten Schwäbisch Hall. Die Organisation übernahm die Schulsozialarbeiterin Silke Manderscheid.

Zu Beginn wurde die Klasse gefragt, wer ein eigenes Handy besitzt. Fast alle Schülerinnen und Schüler meldeten sich. Gemeinsam wurde über allgemeine Handyzeiten gesprochen und darüber, wo sich die Jugendlichen im Internet aufhalten, zum Beispiel auf WhatsApp oder Snapchat. Dabei ging es auch darum, wofür man ein Handy eigentlich nutzen sollte und was strafbar ist. Die klare Botschaft lautete: „Mach dein Handy nicht zur Waffe.“

Im weiteren Verlauf wurde besprochen, auf welche Arten man mit dem Handy mobben kann und ob man in Deutschland alles sagen darf, was man möchte. In diesem Zusammenhang wurde Artikel 5 des Grundgesetzes thematisiert, der die Meinungs- und Pressefreiheit schützt. Gleichzeitig wurde aber auch erklärt, dass es in diesem Gesetz Schranken gibt, insbesondere den Schutz der Jugend und den Schutz der Ehre.

Ein wichtiger Punkt war auch das Thema Hatespeech. Zunächst wurde geklärt, was Hatespeech überhaupt ist. Dabei ging es um Beleidigungen, egal ob sie geschrieben oder gesagt werden, sowie um abwertende Äußerungen in einer Gruppe. Zur Veranschaulichung wurde eine Farbskala eingeführt: Grün steht für Meinungsfreiheit, Gelb für Verletzungen, Orange für Hatespeech und Rot für extremen Hass. Daniela Taubald ging gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern verschiedene Beispiele durch, die von der Klasse eingeschätzt werden mussten, wo sie auf dieser Farbskala einzuordnen sind. Außerdem wurde besprochen, wie man Hatespeech so umformulieren kann, dass daraus eine eigene Meinung wird, ohne andere zu verletzen. Dabei wurde deutlich gemacht, dass Hatespeech seelischen Schmerz verursacht.

Ein weiterer Aspekt war, dass es im Netz keine Anonymität gibt. Es wurde erklärt, dass Screenshots ausgedruckt und als Beweise bei Mobbing genutzt werden können. Deutlich wurde auch gesagt: Wer nichts unternimmt, hilft den Tätern. Mobbing ist eine Straftat und kann polizeiliche Folgen haben, sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich. Besonders das Teilen von Videos bewegt sich sehr schnell im Bereich der Straftat.

Daniela Taubald fragte die Schülerinnen und Schüler, was Mobbing eigentlich sei. Anschließend stellte sie die drei zentralen Komponenten von Mobbing vor. Mobbing liegt demnach nur dann vor, wenn es über einen längeren Zeitraum geschieht, in der Regel über vier bis sechs Monate. Als zweite Komponente nannte sie die böswillige Handlung, dazu zählen unter anderem Beleidigungen im Chat, das sogenannte „Gehfehler geben“, Lästern, Schlagen oder das Verbreiten von Gerüchten. Als dritte und entscheidende Komponente kommt hinzu, dass man bewusst die Absicht hat, einen anderen Menschen fertig zu machen. Auch der Unterschied zwischen Mobbing und Cybermobbing wurde erklärt. Der Unterschied besteht darin, dass Cybermobbing über das Internet stattfindet und rund um die Uhr passieren kann. Anschließend wurde die Mobbingpyramide vorgestellt. Ganz oben stehen die Täter, die beleidigen, verleumden, Körperverletzung begehen oder Sachbeschädigung verursachen. Darunter befinden sich die Mitläufer, die den Täter unterstützen. Danach kommen die Zuschauer, die durch ihr Eingreifen etwas verändern könnten. Ganz unten in der Pyramide steht das Opfer. Dabei betonte Daniela Taubald, dass jeder seine Rolle in der Pyramide frei wählen kann, außer das Opfer, diese Rolle wird von außen bestimmt.

Zum Abschluss wurde über die Folgen von Mobbing gesprochen. Das Selbstwertgefühl leidet, Betroffene werden körperlich krank, entwickeln Schulangst oder Depressionen. Besonders häufig tritt Mobbing während der Pubertät auf. Ein Opfer darf dabei nicht alleine stehen, sondern braucht Menschen, die helfen und unterstützen. Abschließend weiß Daniela Taubald darauf hin, dass es beim Staatlichen Schulamt Künzelsau einen Mobbingleitfaden gibt.

Die Präventionsveranstaltung machte deutlich, wie wichtig Aufklärung, Zivilcourage und gegenseitiger Respekt im Umgang miteinander sind.